Speicheldrüsenerkrankung

Der Mensch besitzt drei große Speicheldrüsen, die paarig angelegt sind und sich in Ohrspeicheldrüse, Unterkieferspeicheldrüse und Unterzungenspeicheldrüse unterteilen lassen. Zusätzlich besitzen wir viele kleine Speicheldrüsen, die sich über den ganzen Gaumen, die Wangen und die Zunge verteilen. Die Speicheldrüsen besitzen die Aufgabe, die Nahrung anzufeuchten, den Geschmack zu verstärken und die Nahrung bereits im Mund anzudauen. Der Speichel besitzt zudem eine antibakterielle Wirkung und hat die weitere Funktion die Zähne feucht zu halten und die Zähne zu remineralisieren.

Ursache und Symptome einer Speicheldrüsenerkrankung

Liegt nun eine Speicheldrüsenerkrankung vor, können diese wichtigen Aufgaben und Funktionen eingeschränkt sein. Die Auslöser können hier ganz unterschiedlicher Natur sein. So können Medikamente (z.B. Psychopharmaka und blutdrucksenkende Mittel), Allgemeinerkrankungen (z.B. Diabetes Mellitus oder das Sjörgen-Syndrom) und Strahlentherapie zu einer Über- oder Unterfunktion der Drüsen führen. Eine daraus resultierende Mundtrockenheit (Xerostomie) kann den Prothesenhalt beeinträchtigen, eine Karies begünstigen oder im weiteren Verlauf zu Parodontopathien führen.

Zu den häufigsten Erkrankungen gehört die Bildung von Speichelsteinen (Sialolithiasis). Meist ist dabei die Unterkieferspeicheldrüse betroffen. Nicht selten wird die Steinbildung durch Entzündungsvorgänge oder Fremdkörper hervorgerufen. Die Speichelsteine werden häufig erst wahrgenommen, wenn der Speichelausführungsgang verlegt ist und es zu einem Rückstau und infolgedessen zu Schmerzen kommt, welche bei einem Speichelsekretionsreiz zunehmen (z.B. Appetit bzw. Nahrungsaufnahme).

Wie wird eine Speicheldrüsenerkrankung behandelt?

Ganz nach Schwere des Verlaufs und Größe des Speichelsteins richtet sich unsere Therapie. Demnach kann ein kleiner symptomloser Speichelstein einfach manuell entfernt werden.
Bei einem größeren Speichelstein mit Begleitinfektion wird dagegen ein chirurgischer Eingriff notwendig, bei dem die Schlitzung des Speichelgangs erfolgt und Antibiotika verabreicht werden. Hierzu wird der geöffnete Speichelgang anschließend mit dem Mundboden vernäht. Sieben bis 10 Tage später führen wir eine Nachkontrolle durch, bei der die Nähte entfernt werden.

Speicheldrüsen können auch von Tumoren befallen werden, wobei das Aufkommen von gutartigen Tumoren häufiger ist als das von bösartigen. Meist treten Sie durch ein schmerzhaftes Auftreiben in Erscheinung. Der häufigste Tumor der Speicheldrüsen ist das pleomorphe Adenom. Es ist durch ein langsames auftreibendes Wachstum gekennzeichnet und lässt sich häufig als harte Schwellung am Übergang vom harten zum weichen Gaumen oder im Bereich der Ohrspeicheldrüse ertasten.

Im Rahmen der Therapie führen wir je nach Ausmaß eine teilweise oder vollständige Entfernung der Ohrspeicheldrüse bzw. des Gaumenanteils durch. Anschließend kann im Bereich des Gaumens eine Wundschutzplatte eingesetzt werden, bis die Wunde verheilt ist.

Kontakt

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