Parodontosebehandlung

Das Parodontium umfasst alle Elemente des Zahnhalteapparates. Hierzu gehören der Zement auf der Wurzeloberfläche, der Knochen des Kiefers und die kollagenen Fasern welche die beiden Elemente von Zahn und Knochen funktionell verknüpfen.

Erkrankungen des Zahnhalteapparates werden unter dem Begriff der Parodontopathien zusammengefasst. Der Verlauf einer Parodontopathie vollzieht sich meist in mehreren Phasen. Nach anfänglicher Entzündung der Schleimhaut werden später auch die tieferen Anteile des Parodontiums geschädigt. Ohne Therapie verliert der Zahn durch voranschreitende Schädigung der Fasern und des Knochens seinen Halt im Zahnfach und geht verloren.

Ursache der Parodontitis (gemeinhin bekannt als Parodontose oder auch Zahnfleischentzündung) ist zumeist die Bildung von sogenannten Konkrementen, die in Ihrer Struktur dem Zahnstein ähneln. Allerdings bilden sich Konkremente unterhalb der Schleimhaut und sind daher für die übliche Mundhygiene unzugänglich. Haben sich Konkremente gebildet wird deshalb eine professionelle Reinigung und Glättung der Wurzeloberfläche durch den Zahnarzt notwendig. In besonders schweren Fällen erfordert dies die offene, chirurgische Reinigung unter Sicht. Weitere Ursachen für eine Parodontitis können in erblichen Vorbelastungen, Rauchen, Änderungen des Hormonhaushaltes, Schwangerschaft, Zähneknirschen, Einnahme von bestimmten Medikamenten oder Autoimmunerkrankungen liegen.

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Häufig sind bei der Parodontitis Rezessionen (Einziehungen) der Schleimhaut zu beobachten, die aus ästhetischer Sicht unbefriedigend für den betroffenen Patienten sind. Schleimhautbänder, die einen Zug auf einen solchen Befund ausüben können, verstärken die Rezessionen zusätzlich. Prinzipiell besteht, abhängig vom Befund, die Möglichkeit entstandene Rezessionen mittels Schleimhauttransplantaten plastisch wieder zu decken. Störende Bänder können entfernt werden.

Die Parodontosebehandlung umfasst mehrere Sitzungen und muss bei gesetzlich versicherten Patienten bei der Kasse beantragt werden. Die Therapie ist insgesamt als systematisch anzusehen. Eine Vorbehandlung ist notwendig und auch in der Nachbehandlung muss der Status einer Parodontitis regelmäßig überprüft und neu bewertet werden. Eine begleitende kontinuierliche Teilnahme an einem Prophylaxeprogramm wird dringend empfohlen.

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